Aktiv trotz Parkinson 2023
Der viele Regen konnte ihnen nichts anhaben. 30 JuP-Mitglieder (und ein kleiner Hund) fühlten sich auch in diesem Jahr im Hotel Silicium wieder gut aufgehoben. Schon zum vierten Mal fand hier, in Höhr-Grenzhausen im Westerwaldkreis nahe Koblenz, das überregionale Jahrestreffen von Jung und Parkinson.Die Selbsthilfe statt.
Vorstand und Regionalgruppenleiter checkten bereits am Mittwochabend (30. August) ein, bevor es dann am Donnerstag mit einem ersten Meeting „an die Arbeit“ ging. Peter Offermann, als 1. Vorsitzende von JuP, berichtete ausführlich von den mühsamen Umständen mit der Pauschalförderung. Stichwort „Bürokratie“! Ein schöneres Thema war dann die Neugestaltung der JuP-Broschüre. Aus diesem Grund kam später eine professionelle Fotografin ins Hotel. Sie machte Fotos von den Aktiven dieser Gruppe. Peter informierte dann noch über die Neuwahl des Vorstandes am nächsten Tag und ein weiteres Thema: die anstehende Jubiläumsfeier im kommenden Jahr. Denn 2024 besteht Jung und Parkinson schon 10 Jahre! Ganz spontan und von positiver Stimmung getragen entstanden interessante, kreative Ideen für dieses Ereignis. Also, schon einmal notieren: Geplant ist der 28.08. bis 01.09.2024, natürlich wieder im Hotel Silicium. Bis zum Abend an diesem Donnerstag trafen weitere JuPs ein. Große Wiedersehensfreude! Sogar eine Tischtennisplatte (in etwas kleinerem Format) wurde mitgebracht und im Seminarraum aufgestellt. Ein üppiges Büffet lud zum gemeinsamen Essen und Gesprächen ein.
Der Freitagvormittag (es regnete ununterbrochen) gehörte Silke van Beuningen. Als Physiotherapeutin, Trainerin, Autorin und Coach kennt sie sich mit der Parkinson Erkrankung bestens aus. Sie zeigte Bewegungsübungen gegen Schmerzen – hilfreich sowohl für Erkrankte als auch für Angehörige - und hielt einen Vortrag über Erschöpfung. Alles mit viel Empathie und Motivation für eine Parkinson-bewusste Lebensweise.
Wer sich gerne in der weiten Welt bewegt, konnte einem Vortrag von Carsten Frey lauschen: „Reisen mit Parkinson“, das war sein Thema mit wichtigen, allgemeinen Empfehlungen sowie interessanten individuellen Tipps aus eigenen Reiseerfahrungen. Bewegend wurde es dann bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend. Nach dem Gedenken verstorbener Mitglieder und Erledigung üblicher Punkte auf der Tagesordnung, wurden drei langjährig Aktive verabschiedet. Sehr emotionale Worte des Dankes fand die 2. Vorsitzende Angela Ertl für Jürgen Bücher, Meinolf Steven und Peter Burgmer. Dann die Wahl des neuen Vorstands. Als neue Engagierte wurden Thomas Deichsel (Finanzvorstand) und Carsten Frey (Sozialvorstand) begrüßt. Wie zuvor bleiben als 1. Vorsitzender Peter Offermann, als 2. Vorsitzende Angela Ertl, Sven Schwenecke als Schriftführer und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Heino Frey nahm die Wahl zum Kassenprüfer an. So etwas wie Aufbruchstimmung war zu spüren. Und die übertrug sich wohl auch auf das Wetter am nächsten Tag.
Der Sonnabend präsentierte sich als traumhafter und aktiver Sommertag. Noch vor dem Frühstück gab es Übungen fürs Gleichgewicht und Erkenntnisse zum Thema „Gangbild“. Richtig sportlich dann das Bogenschießen am Nachmittag. Wie auch in den Jahren zuvor, bestand wieder die Möglichkeit, den Umgang mit Pfeil und Bogen bei dem versierten Trainer Frank Knopf kennenzulernen oder sogar zu perfektionieren. Diesmal mit Unterstützung von Assistentin Pia.
Immerhin haben einige JuPs diesen Sport schon zu ihrem Hobby gemacht. In Fahrgemeinschaften fuhr man ins Grüne, zur Bogensportanlage am Flürchen (www.sf-hg.de). Die Sonne schien und die Bogenschützen kamen nicht nur durch die Hitze ins Schwitzen.
Das Programm dieser Jahrestreffen ist grundsätzlich auf „stressfrei“ geschaltet. Alles kann, nichts muss. Zwar haben die offiziellen Meetings und Aktionen feste Zeiten. Aber zwischendurch, vom Frühstück bis zum gemeinsamen Abendessen am langen Tisch, bleibt auch ausreichend freie Zeit für eine Mittagspause, den Austausch untereinander oder für eigene Bedürfnisse: zum Beispiel für einen Besuch im nahen Werksverkauf des Gläserherstellers rastal, dem Keramikmuseum oder zu den nagelneuen Westerwald Arkaden, direkt gegenüber vom Hotel Silicium.
Am Sonntag dann nahmen alle Abschied voneinander und von diesem inhaltsreichen, langen Wochenende.
Bettina Köhler, September 2023
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