Dr. Jay Alberts: Sport ist Medizin

Der Neurologe Dr. Jay Alberts ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Bei einer Gruppentour 2002, fuhr er Tandem mit einer Parkinsonpatientin. Dabei bemerkte er, dass sich ihre Symptome schon nach einer Woche sichtbar verbessert hatten. Seitdem forscht er an der Cleveland Clinic in den USA an der Wirkung von Fahrradfahren auf Menschen mit Parkinson. Gestern stellte er in einem online Vortrag (bei Sharon Krischner) seine aktuelle Studie vor und gab Tipps, worauf man beim Training achten sollte.

 

Die Studie

Mit der Studie möchte er nachweisen, dass Sport den Parkinsonpatienten hilft, Kontrolle zu übernehmen. Kontrolle über ihre Lebensqualität und den Parkinson. Sein Credo lautet "Sport ist Medizin" und er fordert, dass es die Möglichkeit geben muss, Sport verschreiben zu können, denn Sport ist ein zentrales Element der Therapie. Durch ihn kann der Verlauf der Krankheit deutlich positiv beeinflusst werden.

 

Tipps für das Training

Seine Empfehlung für eine 60 Minuten Trainingseinheit auf dem Fahrrad- oder Rollentrainer: 

 

  • 10 Minuten aufwärmen bei 60 U/min

  • 40 Minuten bei 80 bis 90 U/min

  • 10 Minuten cool-down bei 60 U/min

 

Diese Übung sollte 3 Mal pro Woche unter der Aufsicht eines professionellen Trainers durchgeführt werden, denn die Übung hat es in sich. 

 

Besonders hilfreich sind Sportarten, die von sich schnell wiederholenden Bewegungen geprägt sind, wie Fahrradfahren, Boxen oder Tischtennis. Beim Fahrradfahren empfiehlt Dr. Alberts, den Heimtrainer zu nutzen, wenn die Patienten Probleme mit der Balance bekommen. Oder eben Tandemfahren. Hier sollte beim Üben der Schwerpunkt auf das Tempo der gleichmäßigen Bewegung in den Pedalen gelegt werden und weniger auf Wiederstand. Es geht vor allem darum, die Herzfrequenz zu erhöhen. Seine Empfehlung: mindestens drei Mal die Woche das Herz auf Hochtouren bringen. Aber auch die Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur durch Sportarten wie beispielsweise Yoga, ist wichtig.  

 

Dr. Alberts ist am Aufbau der landesweiten Radsportgruppen "Pedaling for Parkinson's" für Menschen mit Parkinson beteiligt, denn das Gemeinschaftsgefühl ist ein wichtiger Faktor der zu einer besseren Lebensqualität führt. 

 

Links

Die Forschungsergebnisse auf einen Blick

Pedaling for Parkinson's